Basilikum
Es ist das gewisse Etwas in vielen italienischen Speisen und macht einige der weltweit beliebtesten Gerichte wie Pizza oder Pasta zu etwas ganz Besonderem – das Basilikum. Das Gewürz ist nicht zu unterschätzen, denn es ist nicht nur eine Gaumenfreude, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze mit vielen gesundheitlichen Effekten. So lindert Basilikum bspw. Gelenkschmerzen und Entzündungen, beruhigt den Magen, baut Stress ab und kann sogar multiresistente Bakterien in ihre Schranken weisen. Darüber hinaus ist Basilikum eine gute Quelle, denn es enthält Calcium, Eisen, Betacarotin und Vitamin K.
Ocimum basilicum
Ist bei uns in Europa von «Basilikum» die Rede, handelt es sich meist um die besonders sortenreiche Art «Ocimum basilicum». Diese wird im Mittelmeerraum schon seit rund 3.500 Jahren kultiviert.
Entgegen dem heutigen Image als kulinarisches Highlight kam das aromatische Gewürz früher lange Zeit als Heil- und Ritualpflanze zur Anwendung. Zum Beispiel legten die alten Ägypter das Basilikum den Pharaonen mit ins Grab und versuchten sich mit dessen Hilfe vor Dämonen und Geistern zu schützen.
Heute wird Basilikum nicht mehr zur Geisterbeschwörung verwendet, sondern zählt vielmehr zu den beliebtesten Gewürzpflanzen der Welt. Ist es nicht erst das Basilikumblatt, welches gerade die schnörkellose Pasta mit Tomatensauce zum Gaumenschmaus macht? Magst du Basilikum genauso sehr wie wir? Dann interessieren dich sicherlich die Nährstoffe und der gesundheitliche Nutzen von diesem herrlich grünen, würzigen Kraut. Vorab aber erstmal noch ein paar weitere spannende Fakten rund um das Basilikum.
Herkunft
Obschon die südlichen Länder wie Italien und Spanien mit ihrer mediterranen Küche bei uns häufig mit Basilikum in Verbindung gebracht werden, ist dessen Ursprung ganz woanders. Die ursprüngliche Heimat liegt nämlich in Ost-Indien und Iran.
Saison
Wächst Basilikum im Freien so ist genau jetzt Saison – nämlich von Juni bis September. Aus dem Treibhaus gibt es Basilikum jedoch das ganze Jahr über zu kaufen.
Sorten
Hättest du gedacht, dass weltweit rund 60 Basilikum-Arten mit unterschiedlichem Aussehen und Aroma angepflanzt werden? Von rot und violett, hell- und dunkelgrün, gross- und kleinblättrig bis hin zu glatt und kraus. Je nach Sorte duftet Basilikum mal nach Zimt, Piment, Nelken, Anis – mal blumig- oder gar scharf-süss.
Folgende Sorten zählen zu den bekanntesten:
- Dark Opal: Erkennbar an seinen roten Blättern und mit einer an Nelken erinnernden Note.
- Piccolino: Wie der Name schon vermuten lässt, ist diese Sorte kleinblättrig, kompakt und aromatisch.
- Tulsi: Auch bekannt als indisches Basilikum mit pfeffrig-herbem Geschmack.
- Thai-Basilikum: diese Sorte ist süss mit einem lakritz- und anisartigen Aroma.
- Zitronenbasilikum: eine stark duftende Sorte mit würzig-süssem, zitronigen Geschmack.
Was steckt in Basilikum?
Basilikum enthält viele Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine wie Kupfer, Mangan und Vitamin C. In Bezug auf unsere Gesundheit besonders von Interesse sind die folgenden Inhaltsstoffe (pro 50 g frischem Basilikum):
- Betacarotin (2000 µg): Diese Menge entspricht immerhin der Hälfte derer aus Karotten – und diese stehen an der Spitze der Betacarotin-Lieferanten. Betacarotin dient unserem Körper als Rohstoff für die Vitamin-A-Bildung, wirkt als Antioxidans z.B. entzündungshemmend, pflegt die Schleimhäute, hält unsere Nervenzellen gesund und ist wichtig für unsere Sehkraft. Aus der obigen Menge Betacarotin kann der Organismus rund 330 µg Vitamin A produzieren (Tagesbedarf rund 800 µg).
- Eisen (3 mg): Wichtig für die Bildung von Blutzellen (Tagesbedarf 10 – 15 mg).
- Calcium (125 mg): Relevant für Zähne und Knochen (Tagesbedarf 1000 mg).
- Vitamin K (88 µg) und zwar in nur 20 Gramm Basilikum. Zwei grosse Esslöffel Basilikum-Pesto reichen folglich aus, um 100 Prozent des empfohlenen Tagesbedarfs an Vitamin K (70 µg) zu decken. Dieses Vitamin ist wichtig für den Knochenstoffwechsel und die Blutgerinnung. Des Weiteren trägt es zu einem gesunden Herz-Kreislauf-System bei.
Was Basilikum unserer Gesundheit Gutes tut
Den enthaltenen ätherischen Ölen wie vor allem Eugenol, Estragol und Thymol verdankt Basilikum seinen intensiven scharf-süssen Geschmack. Sie sorgen gemeinsam mit Polyphenolen und Flavonoiden (sekundäre Pflanzenstoffe) für diverse gesundheitliche Effekte. Unter anderem bekämpfen sie schädliche freie Radikale in unserem Körper und tragen dazu bei, dass unsere Körperzellen gesund bleiben. Wie auch Kupfer und Mangan − zwei Spurenelemente − die den Körper dabei unterstützen, schädliche freie Radikale zu neutralisieren.
Speziell die ätherischen Öle wie z.B. Cineol und Linalool im Basilikum wirken auf einen gereizten Magen beruhigend und können Gallenbeschwerden lindern. Für die entzündungshemmenden Eigenschaften von Basilikum gibt es ebenso wissenschaftliche Belege wie für seine antibakterielle Wirkung. Beide Eigenschaften beruhen auf dem Gehalt an Enzymen, die den Wirkstoffen wie Ibuprofen (schmerz- und entzündungshemmendes Medikament) entsprechen und erklären, weshalb Basilikum im Mittelalter vor allem bei Fieber als Naturheilmittel galt.
Weiter zählt Basilikum zu den eisenhaltigen Gewächsen. Dieses Mineral leistet vor allem bei der Bildung des Blutfarbstoffes Hämoglobin, beziehungsweise derroten Blutkörperchen einen grossen Beitrag.
In Bezug auf den gesundheitlichen Nutzen von Basilikum wichtig zu wissen ist, dass getrocknetes Basilikum selbst im Notfall kein besonders gelungener Ersatz für frische Basilikumblätter ist. Nebst der Tatsache, dass es nur noch sehr entfernt nach dem Original schmeckt, enthält getrocknetes Basilikum so gut wie keine der wertvollen Inhaltsstoffe mehr.
Tipps und Tricks zum Basilikum
- Einkauf: Im Sommer lohnt es sich, Basilikum frisch im Bund und vom Freiland zu kaufen. Wenn du Basilikum in dieser Form noch nie probiert hast, wirst du eine Überraschung erleben, denn es übertrifft jedes Topf-Basilikum an Aroma- und Würzkraft. Während den anderen Jahreszeiten ist selbstverständlich nichts gegen Basilikum aus dem Topf einzuwenden. Gelingt es dir, Basilikum auf der Fensterbank oder auf dem Balkon zu ziehen, hast du den Vorteil, dass es – bei richtiger Pflege – eine ganze Weile hält und du immer wieder frische Blätter ernten kannst.
- Lagerung: Wenn du Basilikum im Bund gekauft hast, einfach abspülen, trockenschütteln, in einen Gefrierbeutel und dann in die Gemüseschublade deines Kühlschrankes legen.
Wenn du das Basilikum im Topf, auf dem Balkon oder der Fensterbank hast, solltest du regelmässig die Feuchtigkeit prüfen. Dabei ist ein Zehntel des Topfvolumens als tägliche Wassermenge für das Basilikum-Pflänzchen ideal. Am einfachsten ist es, wenn du den Topf auf einen Untersatz stellst und das Basilikum von unten giesst. Weiter ist ausreichend Licht und Sonne wichtig für das Überleben der Wärme liebenden Pflanze. - Vorbereitung: Meist verwendet man Basilikumblätter im Ganzen. Dafür brauchst du sie bloss von den Stielen abzuzupfen. Dabei solltest du lieber die kompletten Stängel oberhalb der Blattachse abknipsen als die einzelnen Blätter von der Pflanze abzuzupfen. Dies fördert das Nachwachsen der Pflanze eher. Falls du Basilikum schneiden oder hacken möchtest, solltest du dies erst ganz kurz vor dem Servieren tun. Sonst verflüchtigen sich Aroma- und heilsame Inhaltsstoffe. Immer besser; die Blättchen zerrupfen. Wichtig: Koch das Basilikum nie mit. Es verliert dabei den Grossteil seiner ätherischen Öle und schmeckt dann nicht mehr so gut.
Unser Rezept-Tipp
Basilikum-Risotto mit Pinienkernen
(Zutaten für 4 Personen)
- 450 g Risotto-Reis
- Ca. 1 l Gemüsebouillon
- 1 Bund Basilikum
- 2 Zwiebeln
- 20 g Pinienkerne
- 8 EL Olivenöl
- 2 EL Parmesan gerieben
- Meersalz
- Pfeffer
Zubereitung: Die frischen Basilikumblätter kurz mit kaltem Wasser abspülen und mit einem Stück Küchenpapier sanft trocken tupfen. Anschliessend mit 4 bis 5 EL Olivenöl und etwas Salz und Pfeffer in den Mixer geben und eine homogene Sauce herstellen. Alternativ zum Mixer kannst du natürlich auch einen Pürierstab oder Mörser verwenden. Die Zwiebeln fein hacken und in einem Topf mit 3 EL Olivenöl kurz anbraten. Den Reis dazugeben, mitdünsten und mit heisser Bouillon aufgiessen. Das Risotto etwa 15 bis 20 Minuten kochen, dabei immer wieder etwas Brühe dazugeben und fleissig umrühren, damit es nicht anbrennt. Ist das Risotto gar, 2 EL geriebenen Parmesankäse und das zuvor vorbereitete Basilikum-Pesto unterrühren. Zum Schluss das Risotto vom Herd nehmen, etwa 5 Minuten ruhen lassen und anschliessend auf die Teller verteilen und mit gerösteten Pinienkernen und einigen Basilikumblättern garnieren.
(Quelle)
Referenzen:
Koelle, K. (2020). Basilikum. Eat smarter. Verfügbar unter: https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/kraeuter/basilikum
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