Suizid - (k)ein Tabuthema!
Obwohl in der Schweiz täglich zwei bis drei Personen aus dem Leben scheiden und bis zu dreissig Personen nach einem Suizidversuch medizinisch betreut werden, spricht kaum jemand darüber. Um uns gegenseitig zu unterstützen, sollten wir über das Thema Suizid offen und konstruktiv sprechen. In der Ausstellung «Leben, was geht! Suizid im Gespräch mit Hinterbliebenen» von Martin Steiner in Kooperation mit der Kantonsschule Wohlen kommen Hinterbliebene, Helfende und das unmittelbare Umfeld zu Wort.
Einen Menschen durch Suizid zu verlieren, ist eine erschütternde und oft geteilte Erfahrung. Was löst ein Suizid bei Hinterbliebenen, ihrem Umfeld und Helfenden aus? Welche Antworten gibt es auf diese herausfordernde Lebenssituation? Und wie spricht man darüber?
Die Ausstellung versucht in Form von offenen und konstruktiven Beiträgen von direkt und indirekt Betroffenen (Familienmitgliedern/Freundeskreis), Ärzten, Psychiatern, Bestatterinnen, Überlebenden, Fachpersonen, Polizistinnen sowie Seelsorgern das Unfassbare in Worte zu fassen - sie alle geben dem tabuisierten Thema in Form einer «Living Library» eine konkret lebensnahe Sprache und eine 360 Grad Perspektive auf das Thema Suizid.
Die «Living Library» findet vom 14.-19. März 2020 in der Kantonsschule Wohlen statt.
Neben der «Living Library» stehen für die verbleibende Ausstellungsdauer (16.-19. März 2020) Postcasts auf der Webseite zur Verfügung. In diesen «Living Books» erzählen verschiedene Hinterbliebene (Mutter, Vater, Tochter, Ehepartner, Freund*in) von dem Tag, an dem eine ihrer liebsten Personen vorzeitig aus dem Leben geschieden ist und der Zeit danach. Ebenso geben verschiedene Fachpersonen einen Einblick ins Thema und berichten von ihren Erfahrungen mit Suizidalität und Suizid. Darüber hinaus gibt ein Betroffener einen Einblick in seine Erfahrungen mit dem Thema Suizid. Die «Living Books» stehen auf der Projektwebseite kostenlos zur Verfügung und können jederzeit und überall angehört werden.