Pollen & Sport
Ein Niessen hier, ein Schniefen dort – der Frühling ist wieder im Lande! Und damit auch die von Allergiker/-innen gefürchtete Pollensaison. Niesattacken, tränende Augen und Atemprobleme können die Motivation, sportlich aktiv zu sein, erheblich dämpfen. Doch Bewegung bleibt auch während der Pollensaison wichtig! Mit den richtigen Strategien macht Sport auch während der Pollensaison Spass und du kannst deiner Gesundheit gleichzeitig noch etwas Gutes tun. In diesem Artikel erfährst du, warum Sport trotz Allergie sinnvoll ist, welche Sportarten sich besonders eignen und wie du dich optimal auf deine Bewegungssession vorbereitest.
Was passiert im Körper bei einer Pollenallergie?
Pollen sind feine Blütenstaubteilchen, welche von Pflanzen in die Luft abgegeben werden, um andere Pflanzen zu befruchten. Eigentlich ganz harmlos würde man meinen. Bei einer Pollenallergie interpretiert unser Körper Pollen jedoch fälschlicherweise als feindlicher Eindringling, gegen den er sich mit einer intensiven Immunreaktion zur Wehr setzt. Die Folge sind typische Symptome wie:
- Niesreiz und verstopfte oder laufende Nase
- Juckende, tränende Augen
- Atemprobleme, die bis hin zu allergischem Asthma führen können
- Müdigkeit und Konzentrationsprobleme durch die ständige Reizung des Immunsystems
Die allergischen Symptome sind bereits ermüdend, wenn man seinen Körper nicht noch zusätzlich mit Bewegung herausfordert. Tatsächlich kann eine zu intensive körperliche Belastung während einer grossen Pollenbelastung gefährlich werden, indem Pollen tief in die Lunge gelangen und die Atmung weiter verschlechtern. Dies kann zu Kurzatmigkeit, einem Engegefühl in der Brust und einem erhöhten Risiko für Asthmaanfälle führen. Besonders in der Hochsaison der Pollen kann Sport im Freien für Betroffene sehr belastend sein. Trotzdem bringt Bewegung auch in der Pollensaison Vorteile für deine Gesundheit mit sich!
Vorteile von Sport trotz Pollenallergie
Regelmässige, gemässigte Bewegung kann sich auch positiv auf deine Atmung auswirken. Sport stärkt die Atemmuskulatur, verbessert die Lungenfunktion und unterstützt das Immunsystem. Ein gezieltes Training kann dir dabei helfen, deine Lungenkapazität zu erhöhen und langfristig die Anfälligkeit für Atemwegsprobleme zu reduzieren. Darüber hinaus fördert Sport das allgemeine Wohlbefinden, reduziert Stress und kann helfen, die Schlafqualität zu verbessern – ein wichtiger Faktor, da Allergiker/-innen häufig unter Schlafstörungen leiden.
Wichtig ist, die richtige Balance zu finden: Ein moderates Training kann helfen, während Überanstrengung die Beschwerden verstärken kann. Daher ist es sinnvoll, auf die Signale des Körpers zu hören und das Training entsprechend anzupassen.
Geeignete Sportarten und wichtige Regeln für Allergiker/-innen
Nicht jede Sportart ist gleichermassen empfehlenswert während der Pollensaison. Besonders gut geeignet sind:
- Schwimmen: Die feuchte Luft in Hallenbädern ist pollenarm und schont die Atemwege. Achtung: Bevor du dich in die kühlen Fluten eines Sees stürzt, ist es ratsam zu überprüfen, ob sich auf der Oberfläche grosse Mengen an Pollen angesammelt haben. Sollte dies der Fall sein, ist ein Hallenbad für den Tag die bessere Wahl.
- Radfahren: Auf dem Fahrrad bewegst du dich schnell, sodass sich weniger Pollen auf deiner Schleimhaut absetzen. Um deine Augen und oberen Atemwege zusätzlich zu schützen, ist es empfehlenswert eine gut abdichtende Sonnenbrille zu tragen und mit einem dünnen Halstuch über Nase und Mund die gröbsten Pollen abzufangen.
- Wandern: In höheren Lagen (z. B. in den Bergen) ist die Pollenbelastung meist geringer.
- Indoor-Sport: Yoga, Krafttraining oder Pilates lassen sich gut nach drinnen verlegen, wenn die Belastung draussen zu hoch ist.
Damit dein Training angenehm bleibt, solltest du einige Regeln beachten: Passe dein Tempo an, plane Erholungsphasen ein und achte auf eine angepasste Medikation, falls du Antihistaminika oder Asthmaspray nutzt.
Es gibt jedoch Situationen, in denen du dein Training besser nach drinnen verlegen oder ganz sein lassen solltest:
- Wenn die Pollenbelastung besonders hoch ist, insbesondere an trockenen und windigen Tagen.
- Bei starken Symptomen wie Atemnot, extremer Müdigkeit oder Erschöpfung.
- Bei Erkältungen oder Infekten, da diese die Atemwege zusätzlich belasten.
- Wenn du merkst, dass dein Körper besonders empfindlich reagiert oder die Allergie sich verschlimmert.
Achte auf dich und entscheide Tag für Tag, wie es dir gerade geht und was dir gut tun würde.
Tipps für ein pollenfreundliches Training
Du lässt dich von den Pollen nicht abhalten? Super! Die untenstehenden Massnahmen unterstützen dich dabei, dass du dich beim Training trotz Pollenbelastung wohlfühlst:
- Tageszeit beachten: Trainiere früh morgens oder abends, wenn weniger Pollen in der Luft sind. In ländlichen Gebieten ist die Belastung morgens oft höher, während sie in Städten abends zunimmt.
- Pollenflugkalender nutzen: Vermeide Sport an Tagen mit hoher Belastung. Wetter-Apps und Allergie-Informationsdienste bieten detaillierte Prognosen.
- Nach dem Regen trainieren: Die Luft ist dann sauberer und angenehmer, da Regen Pollen aus der Luft wäscht. Aber Achtung: Hat es lange Zeit nicht geregnet, solltest du aufpassen, da der Regen dann die Pollen aus der Luft auf den Boden holt, wo dich die geballte Pollenlast treffen kann. Warte besser einen Tag ab, bis du dich wieder ins Training stürzt.
- Geeignete Strecken wählen: Halte dich in pollenärmeren Gebieten wie am Wasser. Vermeide blühende Wiesen oder Felder.
- Nach dem Training duschen: So entfernst du Pollen von Haut und Haaren. Auch das Wechseln der Kleidung ist wichtig, um eine weitere Belastung zu vermeiden.
- Schutzkleidung tragen: Eine Sportbrille und ein Schlauchschal können helfen, den Kontakt mit Pollen zu reduzieren.
- Durch die Nase atmen: So filtert dein Körper einen Teil der Pollen heraus und verringert das Risiko von Reizungen in den Bronchien.
- Fenster geschlossen halten: Wenn du drinnen trainierst, vermeide offenen Fenster während der Hauptpollenzeit.
- Luftreiniger nutzen: Falls du oft Indoor-Sport machst, kann ein Luftreiniger mit HEPA-Filter helfen, die Pollenbelastung zu minimieren.
- Medikation anpassen: Falls nötig, konsultiere einen Arzt/eine Ärztin, um die richtige Dosierung von Antihistaminika oder Asthmaspray für deine Sporteinheiten zu besprechen.
Fazit
Pollenallergie bedeutet nicht, dass du auf Sport verzichten musst. Mit der richtigen Vorbereitung und kleinen Anpassungen kannst du aktiv bleiben und dein Wohlbefinden steigern. Achte auf deinen Körper, passe dein Training flexibel an und nutze pollenarme Zeiten für Outdoor-Sport. Indoor-Alternativen bieten eine gute Ergänzung an Tagen mit starker Belastung. Mit der passenden Strategie kannst du trotz Heuschnupfen von den gesundheitlichen Vorteilen des Sports profitieren und deine Lebensqualität verbessern.
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Referenzen:
- aha! Allergiezentrum Schweiz. (o. D.). Allergien, Asthma und Sport. https://www.aha.ch/allergiezentrum-schweiz/allergien-intoleranzen/wissenswertes/fokusthemen/allergien-asthma-sport
- Allegra. (o. D.). Sport mit Allergie – Geht das? https://www.allegra.com/de-de/allergien-verstehen/tipps-fur-allergiker/sport-mit-allergie
- DAK-Gesundheit. (o. D.). Sport trotz Heuschnupfen? https://www.dak.de/dak/gesundheit/bewegung-und-sport/bewegungstipps/sport-trotz-heuschnupfen_13958
- Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (2023, Mai). Pollenallergie und Asthma – Jederzeit & überall Sport? https://www.daab.de/blog/2023/05/pollenallergie-und-asthma-jederzeit-ueberall-sport
- Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. (o. D.). Sport trotz Heuschnupfen — gesund oder schädlich? https://www.dgsp.de/seite/376555/sport-trotz-heuschnupfen-%E2%80%94-gesund-oder-sch%C3%A4dlich.html
- Galenos. (o. D.). Draußen Sport treiben trotz Pollen? https://www.galenos.ch/de/allgemein/draussen-sport-treiben-trotz-pollen/
- Lauftipps.ch. (o. D.). Heuschnupfen und Sport – das solltest du beachten! https://lauftipps.ch/gesundheit/heuschnupfen-und-sport/