Himbeere: Die kleine rote gesunde Power-Beere

Himbeere

Klein, rund und mit haarig zarter Haut leuchten die dunkelroten Himbeeren im Sommer verlockend aus den Gärten. Bist auch du früher als Kind den Gartenzäunen entlang geschlendert und hast mit deinen zarten Händchen ab und an durch die Laschen gegriffen und völlig unbemerkt ein paar Himbeeren erhascht? Oder zählst du zu den Glücklichen, bei denen jeden Sommer prächtige Himbeeren im eigenen Garten an den Sträuchern wuchsen und bist sozusagen im Himbeeren-Paradies gross geworden? Hast du vielleicht immer noch oder endlich einen eigenen Garten / Balkon voller kleiner, roter Beeren?

Unabhängig davon wie man heutzutage an die feinen Beeren gelangt, ihnen zu widerstehen ist schwer möglich – zu lecker schmecken die kleinen Dinger! Darüber hinaus sind sie richtig gesund! Wie und weshalb Himbeeren gut für unsere Gesundheit sind, verraten wir dir gleich.

Die Heilpflanze – Himbeere

Wie zahlreiche andere Obstpflanzen (Erdbeere, Kirsche, Apfel, Birne) zählt die Himbeere (Rubus idaeus) zur Familie der Rosengewächse. In dieser Familie gibt es diverse Gattungen wie «Rosa», welche die tatsächlichen Rosen (Wild- und Kulturrosen) beschreibt. Oder die «Rubus», die mehrere tausend Arten umfasst und zu der unter anderem die Brombeere und eben auch die Himbeere gehört.

Noch heute ist die eurasische, wilde Waldhimbeere in gebirgigen Lagen – meist an Waldrändern und auf Waldlichtungen – zu finden und punktet mit besonders aromatischen Früchten. Bereits in der Steinzeit gehörte die wilde Himbeere, archäologischen Funden zufolge, zu den wichtigsten Obstpflanzen des Menschen und wurde auch als Heilpflanze sehr geschätzt.

Im Mittelalter wurde die wilde Himbeere kultiviert, in Klostergärten angebaut und gezüchtet. Seitdem sind zahlreiche Sorten entstanden, wobei Himbeeren aus der ganzen Welt gekreuzt wurden.

Nicht alle Himbeeren sind rot

Hierzulande gilt es mehr oder weniger als selbstverständlich, dass die Himbeere rot ist. Doch wusstest du, dass es sowohl Wild- wie auch Kulturpflanzen gibt, die orange, gelbe oder sogar schwarze Früchte tragen?
Entstanden sind viele Sorten, indem eurasische Himbeeren mit schwarzfruchtigen Himbeeren wie der Rubus occidentalis aus Nordamerika gekreuzt wurden und deren Früchte folglich eine schwarze Farbe haben.

Nichtsdestotrotz finden wir bei uns im Verkauf fast nur rote Himbeeren. Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner erhalten im Gartenpflanzenhandel jedoch unzählige verschiedenfarbige Sorten, die angebaut und aufgezogen werden können. Wenn du also einen Garten, eine Terrasse oder einen grossen Balkon hast und Himbeeren gerne magst, lohnt es sich vielleicht, mal eine andere Sorte als die altbekannten roten Beeren auszuprobieren.

Warum heisst die Himbeere, Himbeere?

Hast du dich schon mal gefragt, woher die Himbeere ihren Namen hat? Womöglich nicht, denn kaum einer stellt sich im Alltag eine solche Frage. Dennoch ist die Geschichte hinter dem Namen der Beere ziemlich spannend. Und noch interessanter ist, dass die Himbeere sowohl im Inland als auch in unseren Nachbarländern eine Vielzahl anderer Namen besitzt.

Die Himbeere hat – abhängig von Land und Region – viele Namen. Hast du schon mal vom Haarbeeri oder Sidebeeri gehört? Genau so heisst die Himbeere nämlich in gewissen Teilen der Schweiz. In Österreich wird sie Hindlbeer oder Imper genannt und in Deutschland sagt man ihr auch Himmere oder Holbeer.

Woher stammt nun der Begriff «Himbeere» genau? Er ist aus der althochdeutschen Bezeichnung «Hintperi» hervorgegangen und bedeutet übersetzt so viel wie: die Beere der Hirschkuh. Klingt irgendwie merkwürdig, nicht? Die Namensgebung ist scheinbar darauf zurückzuführen, dass die wildwachsenden Himbeeren ein wichtiger Bestandteil der Ernährung von Hirschen sind.

Nun wissen wir schon einiges über die kleine, leckere Beere - aber noch nicht, dass sie eigentlich gar keine Beere ist. Na, bist du gerade etwas irritiert? Du hast ganz richtig gelesen, die umgangssprachlich als Beeren bezeichneten Früchte sind eigentlich gar keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte wie auch die Brombeeren oder Erdbeeren. Wenn du eine Himbeere etwas näher betrachtest, dann siehst du, dass sie aus vielen kleinen Steinfrüchten besteht, die untereinander zusammenhaften. Jedes dieser einzelnen Früchtchen enthält einen Kern, der im Hinblick auf den gesundheitlichen Wert der Himbeere eine bedeutende Rolle spielt.

Zu den wirklichen Beeren zählen übrigens Obstsorten, von denen du es wahrscheinlich nicht vermuten würdest. Nämlich Zitrusfrüchte, Datteln, Bananen, Kiwis, Melonen und Avocados.

Was steckt in der Himbeere?

Wie quasi jedes andere Obst ist die Himbeere reich an Wasser, enthält im Vergleich zu vielen anderen Früchten aber sehr wenig Zucker und noch weniger Fett. Auch in Bezug auf die Ballaststoffe, die sich vorwiegend in den Samen befinden, kann die kleine Power-Beere punkten: bereits 100 g Himbeeren reichen aus, um 13 Prozent des täglichen Ballaststoffbedarfs zu decken.

Nährstoffgehalt pro 100 g frischer (roher) Himbeeren:
  • Wasser: 84.0 g
  • Protein: 12 g
  • Fett: 0.6 g
  • Kohlenhydrate: 7.0 g
  • Nahrungsfasern: 6.7 g
  • Kalium: 220 mg
  • Vitamin C: 25 mg
  • Eisen: 0.7 mg

Himbeere – leichte Verführung

Im Vergleich zu anderem Obst sind Himbeeren kalorienarm und liefern pro 100 g Frischobst nur 52 kcal. Zum Vergleich: Unsere geliebten Kirschen im Kanton Zug haben etwa doppelt so viele Kalorien, während Bananen 95 kcal pro 100 g aufweisen.

Kleine Power-Beere

Viele verschiedene Vitamine stecken im roten Früchtchen, weshalb man Himbeeren häufig als kleine Vitaminbomben bezeichnet. Mit 200 g Himbeeren kannst du beispielsweise die empfohlene Tagesdosis Vitamin C zu 50 Prozent und Vitamin E zu 14 Prozent erfüllen. Diese beiden Antioxidantien kurbeln das Immunsystem an, wirken entzündungshemmend und senken das Risiko für gewisse Krebserkrankungen.
Neben Vitaminen stecken in Himbeeren auch viele Mineralstoffe, ihr Gehalt ist jedoch nicht sehr hoch. Dabei sticht der Magnesium-, Eisen-, Kupfer- und Mangangehalt am meisten hervor. Isst du 200 g frische Himbeeren kannst du bereits 22 Prozent deines täglichen Bedarfs an Mangan und Kupfer abdecken.
Hier findest du eine Liste der Vitamine und Mineralstoffe in Himbeeren in englischer Sprache.

Gesundheitlicher Nutzen von Himbeeren

Himbeeren werden schon seit dem Altertum eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt: verdauungsregulierend, appetitanregend, entzündungshemmend und entwässernd. Des Weiteren spricht man der Frucht aufgrund ihres hohen Eisengehaltes auch blutreinigende und -bildende Effekte zu.

#Verdauung: Himbeeren sind gut für unsere Verdauung und können bei Verstopfung hilfreich sein. Dazu tragen die Ballaststoffe und zum Teil die Fruchtsäuren bei. Beide sind für den Stoffwechsel von Bedeutung und sorgen dafür, dass die Nahrung optimal verdaut werden kann. Die kleinen Samen, die sich in den Früchten befinden und mitgegessen werden, sind dafür verantwortlich, dass Himbeeren zu jenen Früchten mit dem höchsten Ballaststoffgehalt zählen. So enthalten Himbeeren sowohl wasserlösliche als auch wasserunlösliche Ballaststoffe wie Cellulose und Lignin. Diese wirken sich positiv auf die Darmbewegung aus.
Neben dem, dass sich Himbeeren regulierend auf die Verdauungstätigkeit auswirken, steigern sie auch das Sättigungsgefühl, was das Risiko für Übergewicht mindert.

#Herz-Kreislauf: Gemäss aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen weisen Himbeeren in Bezug auf die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein grosses Potential auf. Aufgrund ihres Nährstoffgehaltes können die kleinen Früchte dazu beitragen, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Dies etwa durch eine Regulation des Blutdruckes und des Energiehaushaltes. Desweitern werden Körperzellen in Stresssituationen vor Schäden bewahrt. Hinzu kommt, dass phenolische Verbindungen in der Himbeere eine gerinnungshemmende Wirkung haben und den Endothelzellen, die in allen Gefässen des Herz-Kreislauf-Systems zu finden sind, zugutekommen. Wird die Endothelfunktion verbessert, kann das Risiko für Atherosklerose und Bluthochdruck reduziert werden.

#Prävention und Behandlung von Krebs: Aufgrund des beachtlichen Gehalts an sekundären Pflanzenstoffen zählen Beeren zu den effektivsten Lebensmitteln um Krebs vorzubeugen. Insbesondere schwarzen Himbeeren wird aufgrund ihres noch höheren Gehalts an Anthocyanen und ihrer in Folge besonders ausgeprägten antitumoralen Aktivität in der Krebsforschung eine besondere Bedeutung zugesprochen. Erste Studien zeigen, dass schwarze Himbeeren nicht nur bei der Prävention, sondern auch bei der Behandlung von Darmkrebs hilfreich sein können.

#Gehirn: Studien zufolge zählen Himbeeren zu den besten Lebensmitteln für unser Gehirn. Dies ist mitunter auf den reichlichen Gehalt an Anthocyanen zurückzuführen, welche das Gehirn vor freien Radikalen und Entzündungen schützen. Weiter können Anthocyane zur Verbesserung der kognitiven Funktionen beitragen.

Wie viele Himbeeren muss man essen, um einen gesundheitlichen Nutzen zu haben?

Wie häufig bei Früchten und Gemüsen ist die Dosierung nicht ganz einfach, denn man sieht den Früchten nicht an, wie hoch beispielsweise ihr Anthocycangehalt ist. Zur Orientierung gibt es jedoch einige gute Tipps:

  • Der Anthocycangehalt nimmt mit dem Reifegrad der Himbeeren zu.
  • Im Rahmen von Studien war in der Regel ein Minimum von 50 mg Anthocyanen pro Tag vonnöten, um einen gesundheitlichen Effekt zu erzielen.
  • Bei roten Himbeeren liegt der Anthocyangehalt maximal bei 100 mg pro 100 g Früchten. Im Vergleich dazu enthalten schwarze Himbeeren zwischen 200 und 600 mg pro 100 g.
  • Um die Darmflora und die Verdauung positiv zu beeinflussen, scheinen täglich mindestens 25 g schwarze Himbeeren oder 50 g rote Himbeeren nötig zu sein. Dabei ist zu beachten, dass die Früchte absolut frisch sein sollten.

Nachdem du nun einiges über die Himbeere erfahren hast, möchten wir dir noch ein paar Tipps und Tricks sowie unseren Rezept-Tipp zur Himbeere mit auf den Weg geben.

Tipps & Tricks zur Himbeere:

  • Saison: Je nach Sorte wird zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden. Bei uns reifen die Sommerhimbeeren zwischen Juni und Juli während die Herbsthimbeeren-Saison im August beginnt und bis in den Oktober hinein andauert.
  • Lagerung: Himbeeren sind sehr sensible Früchte, weshalb ihre Haltbarkeit begrenzt ist. Deshalb ist es am besten, Himbeeren so frisch als möglich zu verzehren. Zu beachten ist auch, dass Himbeeren – im Gegensatz zu anderen Früchten – nach der Ernte nicht nachreifen. Bei der Lagerung solltest du dir bewusst sein, dass die Früchte sehr druckempfindlich sind. Beschädigte Himbeeren unbedingt sofort aussortieren. Abhängig vom Erntezeitpunkt halten sich Himbeeren im Gemüsefach des Kühlschrankes bis zu 3 Tage. Die Früchte sind nicht kälteempfindlich. Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen 0 bis 1 °C. Waschen solltest du die Himbeeren erst unmittelbar vor dem Verzehr und zwar vorsichtig und am besten unter fliessendem Wasser.
  • Einfrieren: Hast du zu viele Himbeeren gekauft oder geerntet und schaffst es nicht, sie gleich frisch zu verzehren, lassen sich die Früchte auch sehr gut einfrieren. Du kannst sie sowohl verarbeitet, z.B. als Himbeermus, oder unverarbeitet einfrieren. Im gefrorenen Zustand sind die Früchte mindestens 6 Monate haltbar.

Hey Zug Rezept-Tipp von Evelyn Leemann (Moderatorin Sunshine Radio):

Himbeermuffins für Kochmuffel

  • 175 g Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
  • 1 grosses Ei
  • 140 g Rohrzucker
  • 150 ml Milch
  • 120 ml Öl
  • 250 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 1 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung: Zucker und Ei schaumig rühren. Restliche Zutaten bis auf die Himbeeren verrühren. Zum Schluss die Himbeeren dazugeben und umrühren (müssen nicht vorher aufgetaut werden). Muffin-Backblech mit Förmchen belegen und den Teig einfüllen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Muffins 20 bis 25 Minuten backen.
(Quelle)

 

Referenzen:
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